Kein „Nein" zu Palmöl Nachhaltig muss es sein
Die Folgen des Anbaus von Ölpalmen für die Biodiversität sind insbesondere in Biodiversitäts-Hotspots dramatisch. Was liegt da näher, als das weltweit so begehrte Öl durch andere Pflanzenöle wie Raps- oder Sojaöl zu ersetzen? Unter dem Titel „Palmöl und Biodiversität“ hat die International Union for Conservation of Nature (IUCN) nun die Auswirkungen des Anbaus von Ölpalmen auf die globale Biodiversität analysiert und dabei auch mögliche Lösungen dargestellt. Wichtigstes Ergebnis: Da andere Ölpflanzen bis zu neunmal so viel Land benötigen wie Palmöl, würde ihr Ersatz die Gesamtfläche für die Pflanzenölproduktion erheblich vergrößern, um die weltweite Nachfrage zu decken. Die Vermeidung weiterer palmenölbedingter Abholzung wird den mit Abstand größten Nutzen für die Biodiversität bringen, so der Bericht. Die Auswirkungen des Anbaus von Ölpalmen auf die Biodiversität zeigen sich derzeit insbesondere in Malaysia und Indonesien. Der Bericht kommt allerdings zu dem Schluss, dass ähnliche Ergebnisse auch in den tropischen Regionen Afrikas und in Amerika zu erwarten seien, wenn die Produktion weite expandiere. Ölpalmen produzieren 35 Prozent des weltweiten Pflanzenöls auf weniger als 10 Prozent der Anbaufläche, wobei der größte Teil des Palmöls in Indien, China und Indonesien verbraucht wird. Drei Viertel des gesamten Palmöls werden für Lebensmittel, als Speiseöl und in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet, der Rest für Kosmetika, Reinigungsmittel und Biokraftstoffe. Die Autoren schätzten die gesamte bepflanzte Fläche auf 18,7 Millionen Hektar nur für industrielles Palmöl, was bei Einbeziehung von Kleinbauern mindestens 25 Millionen Hektar ergibt. Das ist mehr als die von den Erzeugerländern gemeldete Fläche, die sich auf 21 Millionen Hektar für das gesamte Palmöl beläuft. Um der Abholzung der Regenwälder Einhalt zu gebieten, sollte laut der Studie weiter auf entwaldungsfrei produziertes Palmöl hingearbeitet und sichergestellt werden, dass alle Versuche, die Verwendung von Palmöl einzuschränken, auf einem soliden wissenschaftlichen Verständnis der Folgen beruhen. Ziel sei daher insbesondere ein deutlich besseres Flächenmanagement, die Vermeidung weiterer Entwaldung, Erhaltung und Pflege von ursprünglichen Waldflächen innerhalb der Plantagen, eine Steigerung der Nachfrage nach zertifiziertem Öl sowie vor allem auch eine Eindämmung des Konsums von Palmöl. |
|
|