NEWSLETTER - FONAP - Newsletter I 2021   Sehr geehrte Palmölinteressierte, wir präsentieren Ihnen den ersten Newsletter im Jahr 2021. Wir freuen uns direkt zum Jahresanfan

Newsletter

NEWSLETTER

FONAP - Newsletter I 2021

 

Sehr geehrte Palmölinteressierte,

wir präsentieren Ihnen den ersten Newsletter im Jahr 2021.

Wir freuen uns direkt zum Jahresanfang über Zuwachs in unserem Verein und heißen die neuen Mitglieder Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH und Lidl Dienstleistung GmbH & CO KG herzlich willkommen.

Wie hat sich der Palmölmarkt in Deutschland im Jahr 2019 entwickelt? Diese Frage haben wir mit einer Pressekonferenz zur aktuellen Palmölmarktstudie 2019 beantwortet – eine Premiere.

Dieser Premiere folgte sogleich die nächste Premiere von FONAP. Mit einem Brückenschlag über 11.000 Kilometer gelang uns ein internationaler Dialog zwischen den Marktakteuren entlang der Palmöllieferkette. Über drei Stunden waren rund 100 Teilnehmende aus acht Ländern miteinander digital „vernetzt“.

Außerdem freuen wir uns in diesem Newsletter über ein Interview mit Stefan Kausch vom Palmölnetzwerk Schweiz zum ereignisreichen ersten Jahr der Initiative: Ein Rückblick und Ausblick über spannende Themen.

Zusätzlich informieren wir über die neusten Entwicklungen im FONAP-Kleinbauernprojekt, eine vor kurzem veröffentlichte WWF-Studie, die „Webinar Series“ von Sustainable Palm Oil (RSPO) und Sustainable Palm Oil Choice (SPOC) sowie über die Arbeit der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten (INA).

Viel Spaß beim Lesen!

 

 

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Kurz+Informativ zum FONAP

 

+Studien in Auftrag

Im November wurde die Studie zu Menschenrechten im Palmölsektor veröffentlicht. Die qualitative Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durch die GIZ an das Deutsches Institut für Menschenrechte (DIMR) vergeben und in enger Kooperation mit FONAP durchgeführt. Die Studie bietet Handlungsansätze für Unternehmen in Bezug auf ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht. Die ausführliche Fassung der Studie finden Sie hier. FONAP-Aktivitäten im Bereich der unternehmerischen Sorgfaltspflichten wurden im 14. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik erwähnt (14. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik, S. 242).

In der Schlussphase befindet sich zudem die Studie „Wirkungsmonitoring von Zertifizierungssystemen für nachhaltiges Palmöl“. Es geht in der Literaturstudie darum, welche Mechanismen zur Wirksamkeitsmessung die vom FONAP anerkannten Zertifizierungssysteme (Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO), International Sustainability and Carbon Certification (ISCC), Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB), Rainforest Alliance (RA) einsetzen und welche Wirksamkeit damit erzielt werden konnte. Die Studie wird voraussichtlich im März veröffentlicht.

 

+Fortschritte bei FONAP-Projekt

Kleinbäuerinnen in Malaysia bei der Nutzung der Koltiva App. Kleinbäuerinnen bei der Nutzung der Koltiva App.

Das FONAP-Projekt wird Ende März 2021 abgeschlossen und befindet sich gerade in der letzten Projektphase. Derzeit werden 450 Kleinbäuerinnen und -bauern (davon 94 neue) auf die im März 2021 vorgesehene RSPO-Zertifizierung vorbereitet. Zusätzlich begann im Januar 2021 die Entwicklung von Train-the-Trainer-Schulungsmaterialien und -Tools. Zunächst werden fünf Kleinbäuerinnen und -bauern (BIO-Field-Agents), zum BIO-Farm Prozess und zur Einrichtung von BIO-Farm-Transformationseinheiten geschult mit dem Ziel, das erworbene Wissen auf Gemeindeebene weiterzugeben.

Bleiben Sie mit uns im Kontakt und erfahren Sie mehr über die Ergebnisse des Projektes!

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83 Prozent - Das Ziel rückt näher

Die aktuelle Analyse des Palmölsektors in Deutschland in 2019 belegt steigende Nachhaltigkeitszertifizierung bei Palmöl. 83 Prozent des Palmöls in Deutschland sind nachhaltig zertifiziert und die FONAP-Mitglieder sind Vorreiter.

Eindrücke aus der FONAP - Pressekonferenz. Eindrücke aus der FONAP - Pressekonferenz.

Die Internationale Grüne Woche findet für gewöhnlich jeden Januar in Berlin statt und ist die global leitende Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Auch das FONAP nutzte diese Platform und stellte am 20.01.2021 im Rahmen einer Pressekonferenz mit über 65 Zuschauern die neueste Palmöl-Marktstudie des Beratungsunternehmens Meo Carbon Solutions vor.

Der Anteil von nachhaltigem Palm(kern)öl in Deutschland ist seit 2013 stetig gestiegen. Demnach ist die Nachhaltigkeitszertifizierung für Palmöl für eine wachsende Zahl von Unternehmen unverzichtbar. „Der Verbrauch von Palmöl in Deutschland lag 2019 bei insgesamt 1,26 Mio. Tonnen. Davon waren 83 Prozent nachhaltig zertifiziert. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies eine Steigerung um 13 Prozentpunkte”, erläuterte Dr. Peter Hawighorst, Associate Director bei Meo Carbon Solutions. „Das bekräftigt unser ehrgeiziges Ziel, den deutschen Markt langfristig in Richtung 100 Prozent nachhaltig zertifiziertem Palmöl zu transformieren”, so Almut Feller, Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Die Mitglieder des FONAP sind der beste Beweis, dass dies möglich ist. Sie setzen dieses Ziel bereits heute zu 100 Prozent um!”

Die vorliegende Studie untersucht den Verbrauch von Palm- und Palmkernöl aus dem Jahr 2019 in vier Wirtschaftssektoren. Der Lebensmittelsektor erreicht demnach einen Anteil von 90 Prozent zertifiziertem Palmöl. 2013 lag der Wert noch bei 61 Prozent. Der Bereich Wasch-, Pflege-, Reinigungsmittel & Kosmetik steigerte sich im gleichen Zeitraum von 47 auf 63 Prozent. Auch wenn die Werte für den Futtermittelsektor aktuell stagnieren, stiegen die Anteile von drei Prozent in 2013 auf 25 Prozent in 2019. Der Sektor Chemie/Pharmazie konnte den Anteil innerhalb der letzten sechs Jahre von 14 auf 36 Prozent steigern. Die Studie stellt heraus, dass im Gegensatz zum weltweit steigenden Verbrauch die Nachfrage nach Palm(kern)öl in Deutschland seit 2013 in der Tendenz stagniert. Jedoch nimmt der Anteil nachhaltigen Palm(kern)öls gleichzeitig signifikant zu. Ein Fortschritt, der vor allem durch gemeinsames Engagement erreicht wurde.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), Gründungsmitglied und Förderer des FONAP, begrüßte den positiven Trend. Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe, appellierte aber auch an die Sektoren mit noch geringen Fortschritten, weitere Anstrengungen zu unternehmen, damit alle Sektoren das 100 Prozent-Ziel zeitnah erreichen und von den deutschen Marktteilnehmern eine entsprechende Wirkung im europäischen Markt erzielt wird.

Sascha Tischer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins, betonte dabei auch: „FONAP ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Lieferketten durch das Engagement in Deutschland mitgestaltet werden können." FONAP und seine Mitglieder arbeiten an tragfähigen Lösungen für die Verbesserung der Praktiken im Palmölsektor vor Ort, wie zum Beispiel durch die Umsetzung des Kleinbauernprojektes in Malaysia.

Seit 2013 werden über die Palmöl-Marktstudie im Auftrag des FONAP Daten zur Nachhaltigkeitszertifizierung analysiert und alle zwei Jahre veröffentlicht. Das Datenmaterial ist im internationalen Vergleich einmalig und ein wichtiger politischer Gradmesser für die Entwicklungen im Bereich nachhaltiges Palmöl. Die diesjährige Pressekonferenz war eine erfolgreiche Premiere für das FONAP. Das Interesse der Journalisten spiegelt sich in den interessanten Beiträgen bedeutender Nachrichtenportale wider, wie die Artikel in der Süddeutschen Zeitung und der Fachzeitschrift Agrar-Europe sowie der Radiobeitrag des Deutschlandfunks zeigen. Selbst internationale Portale wie Confectionery News berichteten. Die Vielzahl an Interaktionen mit den Inhalten unserer Social-Media-Kanäle zeugten ebenfalls von großem Interesse.

Die Aufzeichnung der Pressekonferenz ist noch bis zum 30. April 2021 verfügbar. Eine englische Zusammenfassung der Studienergebnisse liegt ebenso vor. 

 

 

 

Brückenschlag über 11.000 Kilometer

Internationale Marktakteure des Palmölsektors stärken nachhaltige Lieferketten

Über die Hälfte des global gehandelten Palmöls stammt aus Indonesien. Der nicht nachhaltige Anbau von Ölpalmen steht sowohl in den Erzeuger- als auch den Konsumentenländern nach wie vor in starker öffentlicher Kritik. Gründe dafür sind gravierende Umweltschäden, wie andauernde Entwaldung und massiver CO2-Ausstoß, aber auch soziale Risiken in Form von Menschenrechtsverletzungen. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Palmöl insbesondere auf dem europäischen Markt seit einigen Jahren stetig zu.

Um ein besseres Verständnis für Nachhaltigkeitspraktiken und -erfolge zu vermitteln, sind stärkere Synergien zwischen den einzelnen Akteuren der Palmöllieferkette nötig. Als Multi-Akteurs-Partnerschaft sieht es FONAP daher als seine Aufgabe, den Dialog zwischen Stakeholdern entlang der Palmöl Lieferkette zu stärken - allen voran mit in Deutschland auf Palm(kern)ölbasis produzierenden Industrieunternehmen und Erzeugerinnen und Erzeugern in Indonesien.

Am 25.02.2021 veranstaltete FONAP in Kooperation mit dem indonesischen Sekretariat der „Sustainable District Association“ (LTKL) einen internationalen Web Talk zum Thema: Gemeinsam nachhaltig: Erfahrungsaustausch entlang der Palmöllieferkette. Hier wurde ein umfassendes Bild der Herausforderungen und bereits erzielten Erfolge in der Branche geboten. Die Perspektivenvielfalt - vertreten durch Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Industrie in Form von Handels- und Verarbeitungsbetrieben sowie lokalen Produzierenden - wurde von rund 100 Teilnehmenden aus über acht verschiedenen Ländern der dreistündigen Veranstaltung mehrfach gelobt.

Eindrücke aus dem Web Talk. Eindrücke aus dem Web Talk.

In den Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass es auf Verwaltungsebene einer befähigenden Regulierung, nachhaltiger Finanzierungsoptionen, der Legalität von Produktion und einer besseren Durchsetzung der Gesetzgebung bedarf. Hinsichtlich der lokalen Erzeugung sahen die Expertinnen und Experten die Stellschrauben zur Förderung von Nachhaltigkeit vor allem in der Unterstützung von Kleinbauernprogrammen, einschließlich Wiederanpflanzungsprogrammen sowie dem Zugang zu zertifiziertem Saatgut und nachhaltigen Produktionspraktiken. Insgesamt wurde außerdem immer wieder betont, dass für die nachhaltige Gestaltung von Palmöllieferketten differenzierte Kommunikation fernab von Schwarz-Weiß-Denken sowie Zusammenarbeit und Dialog elementar sind.

Eindrücke aus dem zweiten Panel des Web Talks. Eindrücke aus dem Web Talk.

Der WebTalk zeigte anschaulich: Die Herausforderungen, vor denen alle Akteure entlang der Lieferkette stehen, können nur durch internationalen Austausch und Zusammenarbeit bewältigt werden! Um gemeinsame Vorstellungen über nachhaltige Palmölproduktion und deren Umsetzungsmöglichkeiten für mehr Klima- und Biodiversitätsschutz zu erreichen, ist der internationale Dialog ein wichtiges Instrument. 

 

 

 

„Es war ein sehr ereignisreiches erstes Jahr“

Interview mit Stefan Kausch des Palmölnetzwerk Schweiz

Stefan Kausch koordiniert als Projektleiter die Arbeiten im Netzwerk. Er begleitet die Umsetzungsmaßnahmen in den Lieferketten, ist für die Kommunikation verantwortlich, sucht neue Mitglieder und bereitet strategische Entscheidungen vor. 

Stefan Kausch, Projektleiter im Palmölnetzwerk Schweiz Stefan Kausch, Projektleiter im Palmölnetzwerk Schweiz

Das Palmölnetzwerk Schweiz wurde vor fast einem Jahr gegründet – wir gratulieren Ihnen herzlich zu Ihrem baldigen Jahrestag! Welche Entwicklungen gab es im Laufe dieses ersten Jahres und welche zukünftigen Themen möchte das Netzwerk bearbeiten?

Herzlichen Dank für die Glückwünsche! Es war ein sehr ereignisreiches erstes Jahr. Im Mai publizierten wir die Resultate eines Benchmarks zu den Palmöl-Nachhaltigkeitsstandards. Dabei bestätigte sich das hohe Niveau des revidierten RSPO-Standards. Seit der Gründung arbeiten die Schweizer Beschaffer von Palmöl intensiv an einer Road Map zur Umsetzung der Absichtserklärung. Informationen dazu werden wir nächstens auf unserer Website aufschalten. Dort stellen wir heute schon die wichtigsten Produzenten und ein Kleinbauernprojekt in der Elfenbeinküste vor. Schließlich konnten wir neue Mitglieder gewinnen (HUG und Ospelt) und hatten einiges zu tun mit dem Referendum zum Handelsabkommen mit Indonesien.

Bisher liegt unser Fokus auf Palm(kern)öl für den Lebensmittelsektor. In Zukunft wollen wir uns auch anderen tropischen Ölen annehmen und den Non Food Sektor adressieren.

Auf der Internetseite des Palmölnetzwerks Schweiz wird eine gemeinsame Absichtserklärung der Mitglieder präsentiert (Absichtserklaerung). Könnten Sie bitte die inhaltlichen Schwerpunkte der Absichtserklärung kurz skizzieren?

Die Mitglieder des Palmöl Netzwerks beschaffen und verarbeiten bereits heute ausschließlich segregiertes und nach RSPO- oder Bio Suisse-zertifiziertes Palm(kern)öl. Deshalb legen wir den Schwerpunkt der Arbeiten auf eine glaubwürdige Anwendung und Umsetzung der RSPO-Kriterien bei den Produzenten und auf die Erhöhung der Transparenz in den Lieferketten. Wir haben Zusatzkriterien bezüglich Waldschutz, Pestizideinsatz, Arbeitsbedingungen und Unterstützung der lokalen Bevölkerung definiert, die über den RSPO-Standard hinausreichen und die wir in unseren Lieferketten in den nächsten fünf Jahren implementieren wollen.

Auf europäischer Ebene gibt es verschiedene nationale und internationale Initiativen, welche sich ebenfalls mit der Nachhaltigkeit von Palmöl auseinandersetzen. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Netzwerk gemacht? Wo sehen Sie Synergien, wo Unterschiede?

Die bisherigen Kontakte, die ich mit FONAP oder EPOA hatte, waren sehr befruchtend und nützlich. Das Schweizer Palmöl Netzwerk kann stark von den Erfahrungen der anderen europäischen Initiativen profitieren. Unterschiedlich ist die Marktsituation im Vergleich zu den umliegenden Ländern. Der Palmölverbrauch in der Schweiz nimmt seit zehn Jahren stetig ab. Die Futtermittelindustrie hat Palmöl aus den Futterrezepturen verbannt und Palmöl als Agrotreibstoff ist bei uns kein Thema. Spannende Synergien sehe ich in der Bündelung der Nachfrage, um die Rückverfolgbarkeit des verarbeiteten Palm(kern)öls entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern.

Am 07. März 2021 steht das Referendum über das Freihandelsabkommen mit Indonesien an. Welche Position und Rolle nimmt das Palmölnetzwerk Schweiz hinsichtlich des anstehenden Referendums ein?

Wir haben keine offizielle Position zum Freihandelsabkommen bezogen, sondern versuchen, die Debatte zu versachlichen. Wir sind überzeugt, dass mit einem guten Zusammenspiel engagierter Marktakteure, rationalen Konsumentscheiden und cleveren staatlichen Rahmenbedingungen eine nachhaltige Palmöl-Produktion möglich ist. Es ist deshalb keine Frage, dass sich die Mitglieder des Palmöl Netzwerks auch nach dem
7. März für tragfähige und langfristige Lösungen in den Lieferketten engagieren.

Das angesprochene Freihandelsabkommen gilt als Meilenstein. Was macht es so besonders?

Zum ersten Mal werden in einem Freihandelsabkommen Nachhaltigkeitsvorgaben verankert. Einmalig ist auch, dass Produktionsstandards wie RSPO oder ISCC in einer Verordnung zur Umsetzung des Abkommen verankert werden. Wie die Umsetzung funktionieren würde, kann auf unserer Website nachgelesen werden. Das Abkommen zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien könnte Vorbildcharakter für andere Handelsverträge z.B. demjenigen zwischen der EU und Indonesien haben.

Und abschließend der Blick in die Glaskugel: Wie wird das Referendum in der Schweiz Ihrer Einschätzung nach am 07. März ausfallen?

In den letzten Umfragen liegen die Befürworter des Freihandelsabkommen knapp vorne. Ich rechnete eigentlich mit einem klareren Ja. Der relativ hohe Nein-Anteil bestätigt jedoch den Trend, den wir in der Schweiz seit der letzten Parlamentswahl im Jahr 2019 beobachten können. Die Bevölkerung wählt grüner, weiblicher und jünger. Abstimmungen zu Umwelt- und Menschenrechtsfragen profitieren von dieser Entwicklung, Wirtschaftsthemen haben es schwerer.

Dieses Interview fand vor dem Referendum über das Freihandelsabkommen am 07. März 2021 statt. 51,7% der Wählenden sprach sich für das Freihandelsabkommen aus. Die Ergebnisse des Referendums können Sie hier nachlesen.

 

 

 

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Kurz+Informativ

 

+Fronten der Entwaldung – Beunruhigende WWF Studie

Der WWF veröffentlichte im Januar 2021 eine neue Studie zu dem aktuellen Stand des Waldverlustes unserer Erde und der Wirkung von internationalen Reaktionen auf diese Geschehnisse. Die Entwaldung schreitet laut dem Bericht „Entwaldungsfronten: Verursacher und Gegenmaßnahmen in einer sich verändernden Welt“ in alarmierendem Maße voran, trotz der vielseitigen Maßnahmen zum Erhalt der Wälder.

Etwa zwei Drittel der gesamten Entwaldung weltweit geschieht laut WWF in den Tropen und Subtropen.Zwischen 2004 und 2017 wurden an diesen Fronten mehr als 10% des bereits degradierten Waldes gerodet, was die Resilienz der Wälder schwächt. In unter zehn Jahren ist in diesen Hotspots Wald in der Gesamtgröße Deutschlands und Irlands verloren gegangen. Ebenfalls schockierend sei, dass in den letzten fünf Jahren zahlreiche weitere Entwaldungsfronten entstanden seien, wie zum Beispiel in Liberia und Ghana.

Treiber für diesen Waldverlust gäbe es viele, und alle hätten eines gemeinsam: Menschliches Handeln. Der Ausbau der Infrastruktur spiele flächendeckend eine wesentliche Rolle. Die WWF-Studie zeigt außerdem, dass nur langfristiges Engagement und eine Einbindung von Wirtschaft, Politik und lokaler Bevölkerung nachhaltig wirksam seien und Akzeptanz ein entscheidender Faktor sei.

Einen  WWF Artikel zu der Studie gibt es hier und der vollständige Bericht ist auf Englisch hier verfügbar.

 

+Möglichkeiten zum Internationalen Fachaustausch

 

RSPO Webinar Reihe 

 

 

 

 

 

Als Ersatz für den normalerweise jährlich stattfindenden Round Table, bietet RSPO einige Inhalte nun im Rahmen einer digitalen Webinar Reihe an. Andreas Knoell, Generalsekretär des FONAP, nahm am 23.02.2021 an dem RSPO Webinar teil und stellte dort die Arbeit der Multi-Akteurs-Partnerschaft vor. Vor dem Hintergrund, dass der Verbrauch von nachhaltigem Palmöl in Europa zurzeit stagniert, besprach FONAP zusammen mit Repräsentanten der UK Sustainable Palm Oil Initiative (UKSPOI) und der European Palm Oil Alliance (EPOA) die führende Rolle der nationalen Initiativen für die gemeinsam angestrebte Markttransformation zur ausschließlichen Nutzung von zertifiziert nachhaltigem Palm(kern)öl. Eine enge internationale Zusammenarbeit mit holistischen und kollaborativen Ansätzen zwischen den Stakeholdern entlang der Palmöllieferkette ist hierbei essenziell.

Die Aufzeichnungen der bisherigen Webinare finden Sie hier. Unter diesem Link können Sie sich außerdem für das nächste Webinar registrieren, in welchem es um die nachhaltigen Entwicklungen im Palmölsektor Südamerikas geht.

 

SPOC Webinar Reihe

Die Sustainable Palm Oil Choice (SPOC) ist ein Zusammenschluss zahlreicher Unternehmen und Organisationen, welche es sich zum Ziel gesetzt haben, den Konsum und die Produktion von zertifiziert nachhaltigem Palmöl zu fördern. Auch FONAP als Multi-Akteurs-Partnerschaft und einige unserer Mitglieder, wie Ferrero, Solidaridad und IOI sind Mitglied.

Seit September 2020 veranstaltet SPOC regelmäßige Webinare unter dem Titel
„Let’s Talk Palm Oil: Meet the Experts“, in denen sich verschiedene Experten zu Fragen rund um das Thema nachhaltiges Palmöl austauschen. Im letzten Webinar diskutierte Sabrina Krebsback, Agricultural Commodities Specialist beim
WWF Großbritannien, die Frage, wie Unternehmen Vorreiter für die Nutzung von nachhaltigem Palmöl werden können. Hierzu veröffentlichte SPOC außerdem acht Empfehlungen für Unternehmen, die die Palmölthematik aufgreifen möchten.

Alle bisherigen Webinare finden Sie hier.

 

+Interessantes aus der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten

 

INATrace – das Rückverfolgbarkeitstool für eine nachhaltige Lieferkette

LKW-Bild von der INA-Website

Die Einhaltung von Sorgfaltspflichten und Verantwortung durch Unternehmen gewinnt rapide an Aufmerksamkeit. Daher ist es für Unternehmen von immenser Bedeutung, Informationen über die Produktionsbedingungen entlang der Lieferkette erheben, in Echtzeit abrufen und auswerten zu können. Digitale Rückverfolgbarkeit bedient die steigende Erwartung nach Lieferkettentransparenz - sowohl auf Seiten der Endverbraucherinnen und Endverbraucher als auch der Gesetzgebung.

INATrace ist eine übertragbare und quelloffene, Blockchain-basierte Rückverfolgbarkeitslösung, die Agrarrohstoffe von der Produktion bis zum Endprodukt rückverfolgbar macht. Sie bildet alle Prozessschritte und Transaktionen vom Farmer bis zum verkaufsfertigen Produkt ab und ermöglicht die Generierung eines QR-Codes für die Verpackung des Endprodukts.

Gemeinsam mit Partnern und in Kooperation mit der International Women’s Coffee Alliance, Rwanda Chapter, hat die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) die Lösung INATrace erfolgreich für eine Lieferkette ruandischer Frauen-Kaffee-Kooperativen implementiert.

Wenn Sie INATrace nutzen wollen, treten Sie bitte mit ina@giz.de in Kontakt.

 

Podcast „Vom Feld ins Regal“

„Vom Feld ins Regal“ Podcast-Logo „Vom Feld ins Regal“ Podcast-Logo

LemonAid, Lush und Klaus Töpfer. Coffee Circle, Einhorn und Gunther Beger. Was haben alle gemeinsam? Sie waren bereits zu Gast im Podcast "Vom Feld ins Regal" – ebenso wie viele andere interessante Personen, Unternehmen und Organisationen.

Mit fast 1.500 Abonnierenden ist der Podcast der INA eine feste Größe in der Nachhaltigkeitslandschaft. Das Magazin „enorm“ zählt ihn zu den besten Podcasts zum Thema Nachhaltigkeit. „Vom Feld ins Regal” beleuchtet Perspektiven der Entwicklungszusammenarbeit und gibt praktische Einblicke in Projekte rund um die Welt. Zu hören sind mehr als 30 interessante Folgen auf der INA-Website sowie Spotify, Apple Podcasts und anderen Plattformen.

Mehr aktuelle Inhalte auch zu Palmöl gibt es auf den Social-Media-Kanälen von INA:

@INAsustainable

Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten

@ichwillfair

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PRESSESCHAU

 

Malaysia to increase palm oil exports to Saudi Arabia

Datum: 12.03.2021, Quelle: The Edge Markets - Make Better Decisions

 

Greenpeace slams certification schemes, inciting criticism: ‘The NGO is using palm oil as cannon-fodder to sway EU lawmakers’

Datum: 12.03.2021, Quelle: Food Ingredients & Food Science - Additives, Flavours, Starch (foodnavigator.com)

 

A million hectares of Papuan forest licensed for clearing, report shows

Datum: 08.03.2021, Quelle: Conservation news - Environmental science and conservation news (mongabay.com)

 

Kabinett bringt Lieferkettengesetz auf den Weg

Datum: 03.03.2021, Quelle: BR24 - Darüber spricht Bayern | BR24

 

‘We attack,’ Indonesia declares in joint bid with Malaysia to shield palm oil

Datum: 02.03.2021, Quelle: Conservation news - Environmental science and conservation news (mongabay.com)

 

Breaking through the supply chain: How the manufacturers in the Palm Oil Innovation Group lead new approaches to palm oil sourcing

Datum: 01.03.2021, Quelle: Palm Oil Innovation Group | A journey towards responsible palm oil (poig.org)

 

Certification fails to transform the palm oil industry – what next?

Datum: 23.02.2021, Quelle: China Dialogue | China environment and climate news

 

Just 7 Commodities Replaced an Area of Forest Twice the Size of Germany Between 2001 and 2015

Datum: 11.02.2021, Quelle: World Resources Institute | Making Big Ideas Happen (wri.org)

 

Mehr sauberes Palmöl

Datum: 21.01.2021, Quelle: Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Kommentare - SZ.de (sueddeutsche.de)

 

Verbrauchen wir weniger Palmöl?

Datum: 21.01.2021, Quelle: Dlf (deutschlandfunk.de)